Die Zeit

 

Die Uhr steht still.
Schau ich zurück
Und frage mich:
Wo ist die Zeit geblieben?

Als Kind ist mir die Zeit egal.
In Sand, Matsch und Wiese,
Ging ich spielen, alle mal!

Oh weh ….
Die Kindheit ist so schnell herum!
Wo ist denn jetzt
Die Zeit geblieben?!

Überall sind Uhren!
Die Zeiger der Zeit,
Ob Sekunde, Minute oder Stunde
Drehen sich ….. in Windeseil.

Die Zeiger werden immer schneller!
Oh Himmel hilf!
Wo ist, verdammt,
Die Zeit geblieben?

Jetzt bin ich am Ort
Des Wissens angekommen.
Sexta. Quinta, Quarta, ….. oh welche Qual!
Doch es sollt noch anders kommen.

Bis zur Oberstufe ich mich durchgerackert.
Dann war die Schule plötzlich aus.
Wohin, wohin mit meinem Wissen?
Ich will leben, ich will RAUS!

Mitten im Leben jetzt ich stehe,
Mir geht es gut!
Geld, Arbeit, Frau und Kinder.
Warum sich Sorgen machen …
 
IN DIESER BEQUEMEN WELT?

Doch plötzlich wird man rausgerissen!
War meine Welt zu bequem gewesen?
Jetzt lieg ich hier
Und kann nicht mehr.

Schau ich zurück
Und frage mich:
Was habe ich ….
Mit meiner Zeit gemacht?

Ich sehe mir die Uhren an:
Die Zeit, die nicht verrinnen will.
Die Stunde, die nicht endet,
Der Sekundenzeiger ….
Doch endlich weitergehen soll!

Ach Zeit, komm zurück,
In der ich gewesen!
Doch die Zeit, die war,
Ist weg!

Irgend wann ….
Bin ich dann ….
Aufgewacht!
Die Uhr sich stark verwandelt hat!
Nicht mehr vorhanden
Die Zeiger der Uhr,
Auf die ich ständig sah!

Für mein Leben
Brauch ich keine Zeiger mehr!
Meine innere Uhr
Mein Leben jetzt bestimmt.

Und gehe meinen Weg,
Den ich mir gebe, egal wohin.

Egal, was andere sagen:
Die Zeit, die ich noch habe,
Ist nicht vorher bestimmt!

Am Ende sind wir alle gleich,
Dem keiner wird entrinnen können.
Wir bleich zu Erde,
Staub und Asche werden.

Die Zeit, in der wir lebten, vergangen:
Wir im Geist der neuen Erdenbürger weiterleben.

………

So der Kreis der Zeit sich schließt.

© Tobias Sauerwald, den 20.12.2015