Farben
Farben,
Die ich sehe,
Die ich male,
Fühle ich.
Ist es ROT, denk ich an Feuer,
Das Feuer der Liebe, das mich zerfrisst,
Wie eine innere Qual …,
Oder nicht?
Das Feuer der Liebe,
Ort der Geborgenheit,
Der Ort,
den ich suchte,
Gefunden,
Den ich mied,
Geschunden,
Die Seele.
Ach Liebe, warum bist Du nur so ROT?
Wie soll sie sein,
Die Farbe,
Die ich liebe?
GELB, wie die Sonne, die mich wärmt.
Ach Liebste,
Ich kann Dich nicht schauen,
Das GELB, so grell,
Verbrennt mir Haut und Augen,
So schnell.
Das BLAU soll es jetzt sein, meine Geliebte,
Das BLAUE Meer, das mich ernährt,
Das Wasser aus dem See,
Wenn mich dürstet, tränkt!
Es kann nicht schöner sein …..
Oh weh, das Meer verändert sein Gesicht!
Aus BLAU wird SCHWARZ, mit WEIßER Krone,
Ein Ungetüm aus größter Tiefe,
Oh welch ein Schmerz,
Greift nach meinem Herz.
Ich ringe mit mir, wehre mich und ruf:
„Nein, nimm nicht mich,
Die Geliebte, die ich suchte,
Bist Du nicht.“
Und aus der Tiefe eine Antwort kam:
„Die Geliebte, die Du suchst, bin auch ich!
Ich bin Weiß und Schwarz,
Und auch Blau, Gelb und Rot.
Ich bin nicht nur Liebe und Leben,
Sondern auch der Tod.
Ohne das eine gibt es das andere nicht,
Wie das Ying und das Yang, wir gehören zusamm‘.
Was willst Du, Fremder, in der Nacht?
Die Farbe, die Du suchst, gibt es nicht!
Die Liebe und das Leben
Besteht aus unendlich vielen Farben!
Nicht nur die Farben aus Deiner Sicht!“
„Wer bist Du, der Du zu mir sprichst?“
„Ich bin Dein ‚tiefstes Inneres Ich‘,
In all seinen Farben,
Du musst Dich entscheiden,
Wer Du Bist!“
© Tobias Sauerwald, den 21.12.2015